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Verkäufertricks auf Amazon, die du kennen solltest

Verkäufertricks auf Amazon, die du kennen solltest

Verkäufertricks auf Amazon, die Du kennen solltest

Fast jeder von uns hat schon einmal auf Amazon bestellt. Die Auswahl ist riesengroß und die Herstellerauswahl unüberschaubar.

Häufig werden ähnliche oder gar identische Produkte angeboten und man weiß gar nicht, welches der Produkte nun besser ist.

Als Hilfe sollen Kundenrezensionen dienen. Das sind Bewertungen mit Hilfe von Sternen und Kommentaren, die Kunden abgeben können, wenn sie das Produkt bereits gekauft haben und zufrieden oder unzufrieden sind.

An sich eine sehr gute Sache, von den Erfahrungen anderer Kunden zu profitieren. Wenn da nicht der fahle Beigeschmack der Amazon Fake Bewertungen wäre.

Wie man herausfindet, ob es sich um echte Kunden Bewertungen handelt oder ob die Bewertungen gekauft sind, erfährst Du im folgenden Beitrag. Weiterhin erkläre ich Dir, was es mit den einzelnen Kennzeichnungen der Amazon Produkte auf sich hat und warum Du Dich von dem Amazon's choice oder Bestseller Badge nicht in die Irre führen lassen darfst.


Wie Du Amazon Fake Bewertungen erkennen kannst

Amazon Fake Bewertungen erkennen

Was sind Amazon Fake Bewertungen?

Was sind eigentlich Fake Bewertungen? Das sind Bewertungen, für die der Kunde bezahlt wird.

Es gibt Portale und Seiten im Internet, die mit Preisschnäppchen und Gratisprodukten werben. Sie bieten den Leuten vergünstigt oder sogar kostenlos ihre Produkte an, wenn sie danach eine gute Bewertung abgeben. Wenn man sich in einem solchen Produkttester Portal anmeldet, wird man "Produkttester". Die "Produkttester" bekommen das Produkt quasi geschenkt, müssen dafür im Gegenzug eine gute Bewertung abgeben. Meist mit viel Text, der häufig schon vom Verkäufer vorgeben wird, und mit 5 Sternen.


Natürlich hat es auch was für sich, die Produkte gratis zu bekommen. Und natürlich gibt auch seriöse Produkttesterportale, die eine ehrliche schlechte Bewertung auch akzeptieren. Dies ist allerdings sehr selten der Fall. Denn die Verkäufer sind auf der Suche nach 5 Sterne Bewertungen und zahlen auch nur für diese.


So angenehm es auch für diejenigen sein mag, Gratis Produkte zu erhalten, so führt es doch zu einer verzerrten Qualitätswahrnehmung. Es gewinnen lediglich die Unternehmen, die das meiste Geld in den Kauf von Bewertungen investieren. Die Kunden verlieren, weil sie sich auf die Bewertungen verlassen und ihnen Glauben schenken. Im schlimmsten Fall werden sie aber über die Qualität, Haltbarkeit, Service belogen. Und auch ehrliche Unternehmen, die sich keine Bewertungen dazukaufen, schneiden im Schnitt schlechter ab, weil sie leider ehrlich sind. Ehrlichkeit zahlt sich hier leider nicht aus.

Fake Bewertungen herausfinden und erkennen

Um herauszufinden, ob die Rezensionen, so werden Bewertungen auch genannt, echt sind und nicht erkauft wurden, bietet die Seite https://reviewmeta.com/


Hier kopierst du einfach den Link von Deinem Amazon Produkt und fügst ihn auf die Startseite der Reviewcheckers ein. Dieser berechnet dann die Wahrscheinlichkeit, ob es sich um eine echte Bewertung handelt oder nicht.

Probier es aus. Du wirst überrascht sein.

Oft bleiben von den 1000+Sterne Bewertungen nur eine Handvoll über.


Zusätzlich kannst Du auch selbstständig die Bewertungen durchlesen. Ist eine Bewertung übermäßig lang und klingt fast wie ein Loblied, so sind diese Bewertungen häufig gekauft. Am besten liest Du dir dann auch die negativen Bewertungen durch. Denn die negativen Bewertungen sind meisten echt und ernst gemeint. 

 

Was bedeuten die Amazon Badges genau und wie kommen sie zustande: Amazon`s Choice, Amazon Best Seller, Streichpreise, Befristete Angebote und Empfehlungen

Mittlerweile beschäftige ich mich schon seit fast drei Jahren mit Amazon. Sowohl als Käufer als auch als Verkäufer. Und ich kenne einige Tricks, die die Verkäufer anwenden, um Verkäufe zu generieren.


Hier ganz schnell eine Übersicht, welche Amazon Kriterien ganz einfach manipuliert werden können und auf die Du nicht reinfallen solltest:


  • eingekaufte Bewertungen und eingekaufte Käufe
  • "Amazon's choice" Badge
  • "Amazon Bestseller" Badge
  • "UNSERE EMPFEHLUNG!" Button
  • Streichpreis
  • Befristetes Angebot



Eingekaufte Bewertungen und eingekaufte Käufe

Auf Amazon schauen normale Kunden meist zuerst auf die Anzahl der Bewertungen und die Sterneanzahl (von 1 Stern bis 5 Sterne). Weiter oben im Beitrag haben wir mittlerweile geklärt, wie einfach diese Bewertungen und Käufe manipuliert werden können und wie sehr Du diesen Bewertungen vertrauen kannst oder eben besser nicht.


Amazon Bestseller Badge

Weiterhin lockt auch das "Amazon Bestseller" Etikett, welches von Amazon selber ausgegeben wird, zum Kauf. Man denkt als Käufer, dass das meistverkaufte Produkt mit dem "Bestseller" Button in dieser Kategorie ja auch das Beste von der Qualität sein muss. Doch Vorsicht: leider können Unternehmen auch Verkäufe ankurbeln, indem sie Fake Käufe tätigen lassen. Wie das geht? Na, ganz einfach. Das funktioniert genauso wie der Kauf von Bewertungen, nur eben ohne Bewertung: Du bittest einen Produkttester zum Kauf des Produktes, aber er soll danach keine Bewertung abgeben. Die Quote von verkauften Produkt ohne Bewertung zum verkauftem Produkt mit Bewertung liegt ungefähr bei 10:1.Das bedeutet auf 10 verkaufte Produkte ohne Bewertung gibt es einen Kauf mit Bewertung. Das ist die gängige Masche, damit der Amazon Algorithmus keine besonderen Auffälligkeiten feststellt.

So erhältst Du ganz schnell das Amazon Bestseller Badge. Wenn Du dieses Badge erst einmal hast, kommen die richtigen, ehrlichen Käufe ganz schnell dazu, weil alle denken, das wäre das beste Produkt. Der Verkäufer kurbelt also zunächst sein Produkt an, indem er so tut, als ob viele es kaufen würden. Und dann fallen die ehrlichen Kunden drauf rein, weil sie glauben, mit dem bestverkauften Produkt die richtige Entscheidung zu treffen. 

Dadurch gehen Kleinunternehmen, die kein Geld für diese Schummeleien haben oder ausgeben wollen, leider immer leer aus. Auch wenn sie das bessere Produkt haben. Die breite Masse lässt sich leider schnell in die Irre führen.


Amazon's choice Badge

Genauso ähnlich sieht es mit dem "Amazon's choice" Button aus. Auch hier glauben die Kunden, dass Amazon diese Produkte empfiehlt. Aber ganz so ist es nicht. Amazon empfiehlt keine Produkte. Du kannst lediglich dem Amazon Algorithmus vorgaukeln, dass ein bestimmtes Suchwort ganz wichtig für das Produkt ist und ganz viele Käufer bei diesem gewissen Suchwort das Produkt haben wollen. Das ist die grobe Erklärung. Hier kommen die Details: Wie schafft es der Verkäufer, ein Suchwort mit dem Produkt in Verbindung zu bringen. Zunächst schaut er sich in seinem Amazon Verkäufer Account an, welche Produkte häufig gesucht und gekauft werden. ER sucht sich natürlich ein Suchwort heraus, welches oft gesucht wird und viele Verkäufe generiert. Dann baut er dieses spezielle Suchwort in den Titel, in die Beschreibung und in die Backend Keywords ein. Backend Keywords sind Keywords, die für den Kunden nicht sichtbar sind, aber für den Algorithmus von Amazon. So erkennt der Algorithmus von Amazon, dass dieses Keyword anscheinend wichtig für das Produkt ist. Nun beauftragt der Verkäufer wieder mehrere Produkttester, sein Produkt zu kaufen. Diesmal sollen sie aber erst den Suchbegriff in die Amazon Suchleiste eingeben und dann so lange suchen, bis das besagte Produkt kommt und dann auf das Produkt klicken und kaufen. So denkt Amazon: der Kunde hat den speziellen Suchbegriff eingegeben und sich für dieses Produkt entschieden, dann muss das Produkt wohl genau passen für das Suchwort. Daraufhin listet nun Amazon bei weiteren Käufern, die dieses Suchbegriff eingeben, das manipulierte Produkt ganz vorne, um einen Kauf zu bekommen. Denn Amazon verdient ja auch an Verkäufen mit, darum ist Amazon sehr erpicht darauf, dass so viel Produkte wie möglich verkauft werden. Und so passiert es, was passieren muss: das Produkt erhält durch gefakte Käufe mit Suchbegriff den Amazon's choice Button und die nachfolgenden Kunden fallen wieder darauf rein.


Gemein, oder? Diese Tricks sind unfair, aber dennoch machen viele mit, weil man sonst auf Amazon keine Chance als Verkäufer hat. Würde keiner das Spielchen mitspielen, auch nicht die Produkttester, dann hätte man viel bessere ehrlichere Ware auf Amazon. So muss man ganz gezielt schauen und die Spreu vom Weizen trennen. Das ist echt mühsam.


"Unsere Empfehlung" Text

Eine weitere Irreführung des Kunden ist der sogenannte "Unsere Empfehlung!" Text. Dieser kommt nicht etwa, wie viele glauben, von Amazon, sondern diesen Text kann der Verkäufer selbst dort platzieren. Und zwar, in dem er eine Werbeaktion startet. Der Text ist frei wählbar. Früher stand dort richtigerweise Werbeaktion, so dass der Kunde wusste, es handelt sich um Werbung von dem Verkäufer, nun ist der Text frei wählbar. Von "Unsere Empfehlung" bis hin zu "Von Experten empfohlen" oder "Beliebtes Geschenk" kann der Kunde nun immer weiter in die Irre geführt werden, ohne, dass er es merkt. Diese Textmöglichkeiten hat Amazon meines Wissen bei neueren Produkten entfernt. Verkäuferaccounts längerer Historie haben diesen Button aber immer noch in ihrem Listing stehen.



Streichpreis

Ein weiteres bekanntes Lockmittel ist der Streichpreis. Du gehst auf Amazon und suchst nach Deinem Produkt und siehe da, der alte Preis von 19,99 Euro ist durchgestrichen und Du musst nur noch 16,99 Euro bezahlen. Eigentlich ein guter Deal, oder? Doch aufgepasst. Lass Dich dadurch nicht gleich zum Kauf verlocken. Streichpreise sind ganz einfach einzusetzen. Du lässt als Verkäufer Dein Produkt einfach für einige Wochen für einen höheren Preis auf Amazon laufen und dann änderst Du ihn ab. So denkt Amazon, oh wow, der Preis wurde reduziert, das ist ja toll. Aber letztendlich hat der Verkäufer zunächst einen zu hohen Preis eingesetzt und jetzt tut er so, als wolle er Dir was Gutes tun. Also bitte auch bei Streichpreis immer erst andere Angebote vergleichen, bevor Du beim Kauf zuschlägst.



Befristetes Angebot

Als letztes Druckmittel dient eh und je das befristete Angebot. Hier möchte Dir der Verkäufer suggerieren, dass Du unbedingt sofort zugreifen musst, weil Du sonst dieses Produkt niemals mehr zu diesem günstigen Preis bekommen kannst. Aber fall bitte nicht darauf rein. Auf Amazon kannst Du diese befristeten Angebote ständig und willkürlich verlängern und verkürzen und wiederholen... also auch hier gilt. Preise vergleichen, vergleichen und nochmals vergleichen. Es lohnt sich.


Also, lieber Kunde und Käufer, bitte ganz sorgsam beim Kauf auf Amazon vorgehen und nicht alles glauben, was Dir dort versprochen wird.  Auch wenn es etwas länger dauert, lasst euch nicht verschaukeln und mit diesen unfairen Tricks locken.

Und noch eines ganz am Schluss: es gibt auch viele seriöse und ehrliche Verkäufer auf Amazon, die tolle Produkte anbieten und einen exzellenten Service. Also Augen auf beim Amazon Kauf.


Kleiner Tipp am Rande: Informiere Dich im Impressum über den Verkäufer

Ein kleiner Tipp auch noch von mir: Schau Dir auch das Impressum des Verkäufers an. Das findest Du, wenn Du auf den Verkäufernamen klickst, der rechts unter dem Preis steht.

Beim Klick auf den Verkäufernamen kommst Du zum den Verkäuferdaten mit Adresse und Kontaktdaten, den Geschäftsbedingungen, zum den weiteren Produkten des Verkäufers...und...und...und.


Dort kannst Du Dich vor dem Kauf über den Verkäufer informieren, zb. ob der Verkäufer aus China oder Deutschland kommt, was er für weitere Produkte anbietet und an welche Richtlinien er sich halten muss.

Ich hoffe, ich habe Dir das Shopping Erlebnis auf Amazon nun nicht allzu sehr verdorben. Das wollte ich mit dem Blogbeitrag nicht bezwecken. Ich bin selbst ein großer Fan von Amazon und liebe die dort angebotene Vielfalt. Allerdings habe ich auch schon einige negative Erfahrung hinter mir, die ich dir mit Hilfe dieses Blogbeitrages ersparen möchte.


Online Shopping ist generell ein sicheres Thema, aber man sollte sich von schwarzen Schafen fernhalten und seinen gesunden Menschenverstand einsetzen.


Auch der Verlag für Rechtsjournalismus hat sich vor kurzem mit dem Thema Fake Bewertungen beschäftigt und dazu einen sehr interessanten Ratgeber-Artikel mit wichtigen Fragen zusammengestellt:

  • Fake-Bewertung im Internet erkennen: Was können Betroffene tun?
  • Fake-Bewertungen erkennen: Tipps & Tricks
  • Was sollen diese Fake-Bewertungen eigentlich?
  • Können Fake-Bewertungen auch strafbar sein?


Nach diesen Informationen sollte nun jeder einigermaßen gut gerüstet sein für das sichere OnlineShoppen u.a. auch bei Amazon.

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